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Soildiver Agro

Erhöhung der biologischen Vielfalt des Bodens in europäischen Agrarökosystemen, um ihre Stabilität und Widerstandsfähigkeit mithilfe der Reduzierung externer Betriebsmittel und der Steigerung der Pflanzenleistung zu fördern
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Ziele und Hintergrund

Langfristige Betrachtungen zielen darauf ab, Synergien zwischen Pflanzenproduktion, Biodiversität und der Bereitstellung von Ökosystemleistungen von lokaler, regionaler und globaler Relevanz zu fördern. Vor diesem Hintergrund ist das Hauptziel von SoildiverAgro die Einführung neuer Bewirtschaftungspraktiken und Anbausysteme, die die genetische und funktionelle Biodiversität des Bodens verbessern, um hiermit gleichzeitig die folgenden vier Teilziele erreichen zu können:

  1. Senkung des Einsatzes externer Betriebsmittel;
  2. Steigerung der Erträge und Qualitäten pflanzlicher Produkte;
  3. Verbesserung von Ökosystemleistungen;
  4. Erhöhung der Stabilität und Widerstandsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft.

Dies soll erreicht werden, indem 90 landwirtschaftliche Systeme in neun ausgewählten pedoklimatischen Regionen Europas, die 86 % des EU-28-Gebietes abdecken, analysiert sowie 15 Feldstudien in sechs der pedoklimatischen Regionen entworfen und etabliert werden.

Die Schwerpunkte liegen hierbei auf folgenden Teilaspekten:

  • Anwendung innovativer Bewirtschaftungspraktiken auf der Basis von Bodenmykorrhiza und Bakterien, die das Pflanzenwachstum fördern (einschließlich der Entwicklung und Erprobung neuer Produkte zur kommerziellen Nutzung);
  • adäquates Management vorteilhafter Bodenorganismen (z. B. pilzfressender Organismen); Auswahl besonders geeigneter Fruchtfolge-Systeme, inklusive „Multi-Cropping“- und Mischkultur-Ansätzen;
  • Verwendung ausgewählter Pflanzenarten zur Vermeidung von Nährstoffverlusten;
  • Entwicklung von Schaderreger-Warnsystemen;
  • Verwendung von Fangpflanzen zur Schaderreger-Kontrolle;
  • Verwendung von Nebenprodukten zur Bodenverbesserung;
  • Anwendung geeigneter Bodenbearbeitungssysteme.

SoildiverAgro-Ergebnisse berücksichtigen folgende Punkte:

  1. Erhöhung der biologischen Vielfalt des Bodens;
  2. Verringerung des Schaderreger-Befalls;
  3. Steigerung von Pflanzenwachstum und -entwicklung;
  4. Steigerung von Ernteerträgen, Produktqualität und -wert;
  5. Reduzierung der Betriebsmittel (Dünge- und Pflanzenschutzmittel, Wasser, Kraftstoff);
  6. Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit;
  7. Verringerung von Bodenkontaminationen;
  8. Reduzierung der Treibhausgasemissionen;
  9. Zunahme des Kohlenstoffhaltevermögens des Bodens.

Methoden und Nutzer:innen

Methoden und Instrumente, u.a. zur Evaluation, werden im Rahmen des Projektes verbessert bzw. neu entwickelt, um eine rasche Praxisumsetzung der erprobten Maßnahmen zur Förderung der Bodenbiodiversität zu gewährleisten. Die erfolgreichen Bewirtschaftungsmethoden werden zudem unter ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten analysiert. Unter Berücksichtigung messbarer Diversitätsziele werden Strategien und Instrumente für die Aktualisierung der bestehenden EU-Politik auf Basis der bestmöglichen landwirtschaftlichen Praxis entwickelt. Ein wichtiger Aspekt für den Projekterfolg ist die angemessene Einbindung potenzieller Nutzer:innen der Projektergebnisse. Denn in der Regel wenden Landwirt:innen Anbausysteme und Bewirtschaftungspraktiken an, wenn diese die biologische Vielfalt des Bodens verbessern und gleichzeitig die sozioökonomischen Vorteile dieses Managements klar ersichtlich sind.

Das Projekt SoildiverAgro wird durch das europäische Horizon 2020 Programm gefördert.

3er-Foto SoildiverAgro FlaechenAgentur Rheinland